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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 313

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
313 Wer hätte es nicht für tollkühn halten sollen, in einer solchen Zeit der wirtschaftlichen Umwälzung auch noch eine Erfindung einzuführen, welche den Poftbetrieb völlig umzugestalten, die Chausseen zum alten Eisen zu werfen drohte? Nach der Eröffnung der Bahn von Liverpool nach Manchester (1826) begannen in England wie in Nordamerika große Eifenbahnbauteu. Das britische Parlament hielt sich aber noch lange mißtrauisch zurück: fein Komitee erklärte es für „unzulässig, der Eisenbahnen wegen Opfer zu bringen oder das Notio-nalvermögen zu verschleudern". Aus dem Kontinente ging Belgien voran. Hier lagen die Verhältnisse sehr einfach. Der junge Staat bedurfte durchaus einer Bahn von Antwerpen nach dem Rhein, um feinen Scheldehafen gegen den Wettbewerb der feindseligen Holländer zu decken; da die reiche Bourgeoisie die Kammern vollständig beherrschte, die großen Städte allesamt nahe bei einander lagen, auch der Bau in der Ebene geringe Schwierigkeiten bot, so wnrde schon 1834 ein Staatsbahnfystem für das ganze Land, nach Stephenfons Plänen, beschlossen. Die Franzosen zauderten lauge; selbst der sanguinische Thiers meinte noch im Jahre 1830, eine Eisenbahn könne höchstens zum Spielzeug für Großstädter dienen. Nachher übernahmen sie sich in kühnen Entwürfen, jedoch die Korruption ihres Parlamentarismus verhinderte rasches Gelingen. Die großen Gesellschaften, die allesamt von Paris aus nach den Grenzen zu ihre Bahnen bauen wollten, durften während langer Jahre keine Teilstrecken eröffnen, weil die Regierung aus Furcht vor deu Wählern keinen Landesteil bevorzugen wollte. So geschah es, daß Frankreich noch in den vierziger Jahren nur eine Eisenbahn befaß, die kleine Lustbahn, welche die Pariser in die Versailler Gärten führte, und erst unter der Herrschaft des dritten Napoleon feine großen Bahnlinien eröffnen konnte, zu einer Zeit, da die deutschen Hauptbahnen schon feit einem Jahrzehnt im Betriebe waren. Deutschland schritt in diesem friedlichen Wettkampfe allen Völkern des Festlandes, mit der einzigen Ausnahme Belgiens, weit voran, dem centralifierten Frankreich so gut wie dem reichen Holland. Schon im Jahre 1828 hatte der preußische Finanzminister Motz an eine Eisenbahn zwischen den Stromgebieten des Rheins und der Weser gedacht, um also die holländischen Rheinzölle zu umgehen; der noch gänzlich unreife Plan ward aber auf-

2. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 7

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Napoleons Auffassung von seinen pflichten als künftiger Kaiser 7 1. (Ein verantwortliches, auf zehn Jahre ernanntes Oberhaupt. 2. Minister, die von der ausführenden Gewalt allein abhängen. 3. (Ein Staatsrat, der aus den bedeutendsten Männern besteht und der die Gesetze vorbereitet. 4. (Eine gesetzgebende Kammer, die die Gesetze prüft und darüber abstimmt; sie wird gewählt auf Grund des allgemeinen Wahlrechts. 5. (Eine zweite Kammer als Gegengewicht, gebildet von den ausgezeichnetsten Männern. Dieses System hat der (Erste Konsul schon zu Beginn des Jahrhunderts geschaffen, es hat Frankreich Ruhe und Gedeihen gebracht; es würde sie dem Lande auch jetzt bringen, das ist meine feste Überzeugung, wenn ihr sie teilt, erklärt es durch eure Abstimmung, wenn ich nicht die Mehrheit der Stimmen erhalte, werde ich das Zusammentreten einer neuen Versammlung veranlassen und ihr die Vollmacht übergeben, die ich von euch erhalten habe. 5. Rede des Prinzen Louis Napoleon zu Bordeaux? ... Frankreich scheint zum Kaiserreich zurückkehren zu wollen. (Es besteht aber eine Befürchtung, auf die ich antworten muß. Rus Mißtrauen sagen einige, das Kaiserreich ist der Krieg, i ch sage, b a s K a i \ e r -reich ist der Friede. (Es ist der Friede, denn Frankreich wünscht ihn, und wenn Frankreich zufrieden ist, ist die Welt ruhig. Ich gebe indessen zu, daß ich, wie der Kaiser, viele Eroberungen zu machen habe. Ich will, wie er, die uneinigen Parteien versöhnen, ich will der Religion, der Sittlichkeit, dem Wohlstände den noch so zahlreichen Teil der Bevölkerung gewinnen, der mitten in einem glaubensstarken Lande die Lehren Christi kaum kennt, der mitten im fruchtbarsten Lande der Welt kaum die notwendigsten Lebensbedürfnisse befriedigen kann. wir haben noch ungeheure Strecken guten Bodens urbar zu machen, Wege anzulegen, Häfen zu bauen, Flüsse schiffbar zu machen, Kanäle zu vollenden, unser (Eisenbahnnetz zu vervollständigen und Marseille gegenüber ein weites Reich Frankreich anzugliedern, wir müssen unsere großen Westhäfen dem amerikanischen Festlande durch schnellere Verkehrsmittel näher bringen und überall Ruinen wiederaufbauen. . . . So werde ich das Kaiserreich auffassen, wenn es wiederhergestellt werden soll; das sind die (Eroberungen, die ich zu machen denke, und Sie alle, die mich umgeben, die wie ich das Wohl unseres Vaterlandes wollen..Sie sind meine Soldaten. 1 (Buentin-Bauchart, Ii S. 34 und La politique imp6riale S. 159.

3. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 731

1847 - Leipzig : Engelmann
Das französische Kaiserreich. 731 fcm°cs) eine bewaffnete Seemacht bic holländische Küste bewachen und ver- band Seeland, Nordbrabant und das Südufer der Waal mit dem franz. Kaiserreich. Diese Mißhandlung eines Volks, das bisher Gut und Blut dem mächtigen Nachbarn geopfert, empörte den wohlmeinenden Ludwig. Unwillig entsagte er zu Gunsten seines Sohnes einem Thron, den er nicht länger mit Ehren bekleiden konnte, gab aber dadurch nur dem Kaiser Gelegenheit, ohne Rücksicht auf seines Bruders Verfügungen das König- g reich Holland mit Frankreich zu vereinigen. isio.1 Dies hatte auch den Verlust der noch übrigen Pflanzungen der Holländer in Ost- und Westindien zur Folge. Der König von Holland, unter dem die jähr- lichen Ausgaben bis zu 90 Millionen gesteigert worden, zog sich in den Privat- stand zurück und lebte fortan als Graf von St. Leu theils in Oestreich theils in Italien (i 1846). — Holland (das nur aus Anschwemmungen franz. Flüsse, des Rheins, der Maas und der Schelde, entstanden sei und somit rechtlich an Frankreich gehöre) wurde nebst dem seit 1807 damit verbundenen Fürstcnthum Ostsries land und der Herrschaft Jever in 7 Departemente getheilt und dem Kaiserreiche cin- verkörpert. Amsterdam wurde zur dritten Stadt erklärt, aber Volkszahl und Wohlstand waren bedeutend gesunken. Nach der Einverkörperuug von Holland verband Napoleon die Hanse-H^burg städte Hamburg, Bremen, Lübeck, das dem Rheinbund zugehörige isio. Herzogthum Oldenburg n. a. zwischen Rhein und Elbe gelegene Ländcr- gebicte (besonders das knrz zuvor an das Königreich Wcstphalcn abgetre- tene Hannover) mit Frankreich, das somit die Ufer der Nord- und Ostsee beherrschte und 130 Departemente zählte. Hamburg wurde zur Hauptstadt des neuen Regierungsbezirks (Gouvernement) erhoben und der harte Davon st als Befehlshaber, und franz. Verwaltungsbeamte als Vollstrecker der kaiscrl. Dekrete eingesetzt. Ein ähnliches Schicksal erfuhr auch der Kanton Wallis in der Schweiz. 6) Der Krieg gegen Rußland. §. 732. Veranlassung. Die Erweiterung des franz. Reichs bis zur Küste der Ostsee, wobei der Herzog von Oldenburg, ein naher Ver- wandter des russischen Kaiserhauses, seines Landes beraubt ward, gab der Freundschaft Alexanders zu Napoleon (die schon seit der Vergrößerung des Herzcgthums Warschau im Wiener Frieden erkaltet war) einen mächtigen Stoß. Die Spannung der beiden Höfe machte sich bald kund in der gereizten Sprache der Diplomaten, in kränkenden Verfügungen, in den verdeckten und offenen Angriffen der Zeitungen. Die Forderung Napoleons, daß Rußland auch die Einfuhr des Zuckers und Kaffees, der einzigen überseeischen Handelsartikel, deren Zugang unter neutraler Flagge gestattet war, verbieten solle, beantwortete Alexander mit einem neuen Zolltarif, der die Einführung franz. Waaren erschwerte, während er die engl, be- günstigte. Da entbrannte der Zorn des stolzen Kaisers und bei seiner Natur war ein neuer Krieg vorauszusehen. Alexander, der den Kampf nicht scheute, gab das Signal durch die trotzige Forderung, daß die franz.

4. Mittlere und neue Geschichte - S. 472

1877 - Leipzig : Senf
472 Neueste Geschichte. genheit des Staatsstreichs gefallenen Abgeordneten, auf dem Kirchhofe Montmartre verhindern wollte und gab dadurch nur Gambetta, einem jungen Advocaten, als Vertheidiger der Angeklagten, Gelegenheit, sich zuerst bemerkbar zu machen. Noch mehr stellte sie sich blos, als am Todestage Bandin's den 3. December 1868 zahlreiche Verhaftungen unter den zu seinem Grabe hinzuströmenden Parisern gemacht wurden, die bald darauf von ihr, weil sie ohne allen Grund verhaftet worden, wieder freigegeben werden mußten. Um durch einen äußern Erfolg die Franzosen zu blenden, versuchte Napoleon die französische Eisenbahngesellschast des Ostens in den Besitz mehrerer belgischen Bahnen im Osten dieses Landes durch Kauf zu bringen, um mit Leichtigkeit bei einem Kriege mit Preußen eine französische Armee dahin werfen zu können. Aber der belgische Minister Frere-Orban widerstand, England warnte und Preußen beobachtete ein beredtes Stillschweigen, so daß der großartig begonnene Handel mit dem winzigen Zngeständ-niß, durchgehende Züge der französischen Gesellschaft auf bestimmten Bahnen befördern zu dürfen, sich endigte am 10. Juli 1869, obgleich der österreichische Minister Beust Belgien zur Nachgiebigkeit gerathen hatte. Das Ergebniß sämmtlicher Neuwahlen in Frankreich im Mai 1869 waren 199 officielle und 89 oppositionelle Abgeordnete, nach dem frühern Maßstabe eine große Niederlage für die Regierung, auch sollten sich von den offiziellen Abgeordneten noch viele an die gemäßigte Opposition anschließen. So gab Napoleon nach, ernannte den Träger seines bisherigen Systems Rouher zum Senatspräsidenten, setzte ein neues Ministerium, das aber nur aus erklärten Anhängern Rouhers bestand, ein und berief den Senat zu einer außerordentlichen Sitzung auf den 2. August 1869, um neue liberale Zugeständnisse des Kaisers zu genehmigen. Aber das genügte nicht mehr, unter den Pariser Nachwahlen vom 22. November war die von Rochesort, einem sonst unbedeutenden Menschen, der den Kaiser aber in einem Schmähjonrnal: die Laterne gröblich angegriffen hatte. So ging der Kaiser nach der Eröffnung des gesetzgebenden Körpers am 29. November bald noch einen Schritt weiter und beauftragte Ollivier, ein früheres Mitglied der Opposition, der aber schon seit längerer Zeit laut betont hatte, daß die kaiserliche Regierung mit der Freiheit verträglich sei, am 27 December, ein parlamentarisches Ministerium mit vor der Nationalvertretung verantwortlichen Ministern zu bilden. Dasselbe constituirte sich den 2. Januar 1870 und zählte außer Ollivier zu seinen bedeutensten Mitgliedern Daru für das Auswärtige und Buffet für die Finanzen. Mehrere wohlthätige Aenderungen traten ein, so die Entlassung des

5. Mittlere und neue Geschichte - S. 468

1877 - Leipzig : Senf
468 Neueste Geschichte. fassend), wie es bis zur Schlacht von Kossowo 1389 bestanden hatte, träumte. Deshalb wurde er am 10. Juni 1868 in der Nähe von Belgrad getödtet, aber die Mörder wurden ergriffen und gerichtlich mit dem Tode bestraft. Der in Oesterreich verweilende Fürst Alexander Karageorgiewitsch wurde in Ungarn auch gerichtlich verfolgt, ist aber 1871 von der Beschuldigung eines Antheils am Morde freigesprochen worden. In Serbien folgte der junge Milan Obrenowilsch 4, ein Großneffe des alten Milo sch, wegen seiner Minderjährigkeit noch unter einer provisorischen Regierung. In Griechenland hegten der seit 1863 regierende König Georg, ein dänischer Prinz, und sein Volk Sympathien für den seit 1866 aus der Insel Kandia gegen die Türken aufgebrochenen Aufstand. Als derselbe schon 1868 im Erlöschen war, wurde er durch eine Schaar von 900 Griechen unter dem alten Mainottenhäuptling Petropulaki, die der Dampfer Enofis herüberführte, einstweilig wieder angefacht. Deshalb brach die Pforte ihre diplomatischen Verbindungen mit Griechenland ab und drohte mit Krieg. Eine in London zusammengetretene Conserenz der Großmächte nöthigte daraus tut Januar 1869 Griechenland zum Nachgeben. Der Pascha von Aegypten, Ismael Pascha, seit einiger Zeit sich Ähedive nennend, glaubte die Eröffnung des Suezkanals im December 1869, dessen Bau, seit längerer Zeit vom Franzosen Lesseps lebhaft betrieben, sich seiner Vollendung genähert hatte, benutzen zu können, um eine größere Selbständigkeit von der Pforte zu erstreben. Aber diese, erzürnt über seine Reisen 1869 an die europäischen Fürstenhöfe, die er ohne Befragen der Pforte zur Theilnahme an den Eröffnungsfeierlichkeiten eingeladen hatte, forderte von ihm die Überlassung seiner Panzerschiffe, die Reduziruug seines Heeres ans 30,000 Mann und das Versprechen, ohne Einwilligung des Sultans keine neue Anleihe zu machen. Ismael Pascha gab nach, aber noch sind seine Angelegenheiten mit der Pforte nicht in Ordnung gebracht. Der Kronprinz von Preußen übrigens, an jenen Festlichkeiten auch theil-nehmend, erlangte vom Sultan die Überlassung eines wüsten Platzes in Jerusalem, auf welchem ehemals das alte Iohauniterconvent gestanden hatte, um daraus eine Kirche, Schule und andere gemeinnützliche Bauten für die deutsch-protestantische Gemeinde zu errichten. Die Vollendung des Suezkanals gehört übrigens wie die Legung des transatlantischen Kabels 1866, die Vollendung der Pacificeisenbahn durch Nordamerika vom Missisippi bis zum stillen Ozean und der Durchstich und die Führung eines Tunnels durch den Mont Cenis gegen Ende des Jahres 1870 beendigt, zu den Wunderwerken der neuern Technik.

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 194

1845 - Halle : Anton
194 zösische Besatzung dulden, die Schelde, die Maas und den Rhein unbedingt der französischen Schiffart freigeben, 100 Millionen Gulden Kriegskosten bezalen und sich an- heischig machen im Kriege Frankreich mit 25,000 Man un- ter einem französischen Generale zu unterstützen. Durch das Anschlüßen an Frankreich in Princip und Haltung von dem übrigen Europa getrent, und den poli- tischen Kräften nach zu unbedeutend, um aus eigner Macht ihre Selbständigkeit auch gegen Frankreich zu waren, mus- ten sich die Niderlande seit dem sigreichen Eindringen der von den Patrioten gerufenen und geförderten Franzosen eine fortwarende Bevormundung durch die französische Re- publik notwendig gefallen laßen, und musten, in den Spuren dieses neuen Statswesens einherwandelnd, alle Phasen tzurchmachcn, die dasselbe in seinen Schiksalen bis zum Sturze des daraus hervorgcgangenen Imperatoren- reiches erlebte. Wir faßen hier sogleich die Geschichte der nidcrländischen Verhältnisse in den nächsten Jahren zusam- men, um bei dem weiteren Verlaufe der französischen Ge» schichte nur darauf verweisen zu dürfen: Zunächst verwan- delten sich die vereinigten Niderlande dem Namen nach in eine batavische Republik mit Nachahmung der For- men der französischen. Alle Niderländer waren nun Bür- ger. Die Grundsätze der Gleichheit duldeten keine Herren mehr; natürlich hörte auch die ganze Stellung der Unter- tanen der ehemaligen vereinigten Niderlande in Statsbra- bant und anderwärts auf. Fürs erste bliben zwar die Landschaften noch in ihrer Abgesondertheit mit eignen Pro- vincialstaten unter dem Titel provisorischer Repräsentanten, und mit den Gencralstaten, die nun natürlich ganz demo- kratische Elemente erhielten, an der Spitze; doch gab dies Anlaß zu leidenschaftlicher Parteiung unter der zeither pa- triotisch genanten Partei, indem eine demokratischere Fac- tion auf eine Centralregirung und völlige Union der Pro- vinzen drang; eine föderalistische Faction derselben wider- stund. Municipalitäten traten an die Spitze der Städte und der anderen kleinen Kreise; Alles, was an den Feu- dalismus erinnerte, ward entfernt und die angesehensten

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 47

1845 - Halle : Anton
47 tei den Erbstathalter zu stürzen; alle belgischen und verei- nigten Niverlande unter seinem Protectorate zu verbinden, seine Truppen vollends durch die Vorteile, die er ihnen dann bieten kö'nte, zu gewinnen; mit ihnen auf Paris zu marschiren, den Convent aufzulö'sen, die Clubs zu schließen und die Constitution vom Jahre 1791 mit einem constitu- Lioncllen Könige an der Spitze herzustellen. In Folge die- ses Planes feiten 14,009 Man sich bei Antwerpen sammeln und über den Biesbosch nach Holland Vordringen; Gertruy- denberg, Bredä, Bergen op Zoom und andere Vesten die- ser Gegenden selten durch zurükbleibende Detachements mas- kirt, Maestricht von General Miranda mit 15,000 Man belagert werden, wärend Neuilly und Harville mit 10,000 Man zwischen Laroche und Malmedy, und Valence mit 25.000 M. längs der Noer, Lamarlwre mit 3,500 M. bei Roermonde die Belagerung zu decken und Champmorin mit 6.000 M. Venlo zu nemen hatte. Gelänge Dumouriez's Zug nach Holland, dann solté Miranda 25,000 Man nach Nimwegen süren und sich bei Utrecht wider mit Dumouriez vereinigen, und Valence inzwischen die Belagerung von Maestricht fortsetzen. Dumouriez Plan ward inzwischen nicht mit gehöriger Präcision ausgefürt, als sein Corps sich am 17ten Februar in Bewegung gesezt hatte. Etat rasch nach Holland Vor- dringen zu können, gieng man zögernd zu Werke; doch ward am 24ten Februar Bredä, kurze Zeit nachher Ger- truydenberg übergeben; als endlich zum loten März der Uebergang nach der Insel Dort und nach Holland festgesezt war, muste er wider aufgeschoben werden, weil die Ereig- nisse an der Maas dringend Dumouriez's Anwesenheit for- derten. Das ö'streichische Heer hinter der Erst und Roer in der ersten Hälfte des Februar bis auf 40,000 Man verstärkt unter dem Commando des Prinzen von Koburg; außerdem 11.000 Preussen, die sich ihm anschloßen, unter Braun- schweig -Oels, hatten die rasche Einname von Venlo gehin- dert, und Miranda gezwungen in der Nacht zum 3ten März die Belagerung von Maestricht aufzuheben. Am 5ten war auch Lüttich von den deutschen Truppen wider besezt wor-

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 176

1845 - Halle : Anton
176 Möllendorf zu keinem anderen energischen Schritte zu be- wegen. Im December kamen die Franzosen wider in Besiz des Brückenkopfes bei Manheim und konten vor Ende des ^ Jahres Mainz einschließen, da der größte Teil der preus- sischen Truppen auf das rechte Rheinufer zurükgegangen war. Koburg übergab inzwischen am 28ten August den Oberbefelh des Heeres an den Feldzeugmeister Clairfait, und zog sich zurük. Jourdan sezte sich sofort in Stand, Clair- fait die Spitze zu bieten. Nach Mitte September gieng die östreichische Armee hinter die Sfoer zurük. Am 2ten October drang Jourdan weiter vor; die Oestrcicher wichen vor ihm, und giengen am 5ten und 6ten sogar über den Rhein zurük. Schon am 6ten erreichten die französischen Colonnen Cöln. Am 4ten November gieng durch Capitu- lation auch Maastricht an die Franzosen über, und Jour- dans Armee bezog Cantonirungen. Pichegru hatte inzwi- schen die englisch - holländsche Armee aus Nordbrabant über die Maas gedrängt; Orten war am 23ten, Crvvecoeur am 27ten September; Hcrzogenbusch am 10ten October den Franzosen übergeben worden. Mitte Octobcrs übernam Moreau an des erkrankten Pichegru Stelle den Oberbefelh dieser Nordarmee; am 21ten October siel auch Venlo; und York hatte sich schon am 6tcn October hinter die Waal zurükgezogen. Am 7ten November räumte die englische Besatzung Nimwegen, und überließ die holländische Be- satzung, die das Gewer strecken muste, ihrem Schiksal. Pork gieng am 2ten December einstweilen nach England zurük und überließ den Oberbefelh dem alten General Gra- fen Walmoden. Auch Moreaus Armee bezog Cantonirun- gen. Hcusden, Gcrtruydenberg, Grave sielen noch vor Ende des Jahres den Franzosen in die Hände; Breda und Zeevenbergen wurden eingeschloßen gehalten. Wärend Spen- cer in Wien auf kategorische Erklärungen drang, näherte sich Preussen schon der französischen Regirung und unter- handelte Oestreich um einen Waffenstilstand. Spencer konte nichts erreichen, als daß ein östreichisches Corps von 25,000 Man unter Albinzy gegen Uebername der Erhaltung desselben England und Holland zur Verfügung gestelt und mit

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 192

1845 - Halle : Anton
192 Ausschuß in Paris, an welchen die Verhandlungen ka-- men, ward scheu so durch die Wünsche der holländischen sogenanten Patrioten, namentlich durch Daendels, bestimt, daß die niderländischen bevolmächtigten, Repelaar und Brantsen, nichts erreichten. Beide niderlandische Parteien steigerten sich in Paris durch Geldanerbieten. Die Be- volmachtigten boten 80 Millionen Gulden für den Fri- den; die Patrioten aber boten 10v Millionen, wenn ihnen die Franzosen nur zur Regirung helfen wollen. Warend dieser Unterhandlungen trat plözlich anhal- tender, heftiger Frost sin. Die Franzosen, die hierdurch die Niderlande ihrer stärksten Waffe, der Waßerverteidi- gung, beraubt sahen, kündigten nun einen kurz vorher gcschloßenen Waffeustilstand auf, sagten den Patrioten Hilfe zu, und drangen in die Territorien der Republik ein. Grave ergab sich am 30ten Dec. 1794. Anfangs Januar 1795 besczten die Franzosen die Betuwe; die englischen Truppen zogen unter argen Gewalttätigkeiten in der Richtung nach Emden ab, wärend die Franzosen vortreftiche Manszucht hielten. Pichegru gierig über den Leck nach Utrecht; liberal erhob sich die patriotische Par- tei. In Amsterdam zogen die Franzosen unter dem Ju- bel der Einwoner ein, und am längsten hielt sich noch Zeeland. Zum Uuglük und zur waren Strafe für die patriotische Partei in den Niderlanden, schloß in dieser Zeit auch Preuffen Friden mit Frankreich. Es war im Herbste und zu Anfänge Winters noch wegen der polni- schen Verhältnisse nicht ganz beruhigt; die Engländer und Niderländer hatten aufgehört, Subsidieu zu zalen; unter solchen Umständen gieng Preuffen eutschiden auf die von Frankreich gebotenen Fridensunterhandlungen ein. Schon im Herbste waren die preussischen Truppen auf das rechte Rheinuser zurükgegangen. Für die Unterhandlun- gen über den Friden aber bildete die französische Legation in der Schweiz das Mittelglid. Becher, einer der At- taches bei der französischen Gesandschaft, der mit diesen Unterhandlungen vom Wolfartsausschuße (d. h. dem neuen, dem unter anderen die diplomatischen Angelegenheiten über-

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 651

1845 - Halle : Anton
051 im nördlichen Deutschland z. T. in Hofnung auf die zu- gesagte englische Hilfe unternommen war, zu Grunde ge- hen. Am 18ten Juni traf man die unmittelbaren Anord- nungen um 39,000 Man und 144 Belagerungsgeschütze nach Belgien hinüber zu bringen. An die Spitze der Ar- mee ward Graf Chatham gefielt; die Flotte commandirte Admiral Strachan. Bis zum loten Juli war mit Aus- name der Reiterei alles eingeschift. General und Admiral machten noch Vorstellungen: man werde troz so bedeuten- der Hilfsmittel Antwerpen nicht nemen können; der Best'z der Insel Walchern werde das warscheinlich alleinige Re- sultat der Expedition im günstigsten Falle sein — aber das Ministerium blib bei seinem Plane, dessen es der par- lamentarischen Majorität gegenüber zu bedürfen glaubte, und äußerte nur, die Nation werde mit Truppen und Seeleuten sehr unzufriden sein, wenn Antwerpen nicht ge- wonnen werde. Die Disposition der Unternemung war nun diese: Eine Abteilung des Landungsheeres solle sich im Besiz der Insel Schouwen setzen; eine andere die Batterien auf der Nordküste von Cadzand zerstören; eine dritte auf Walche- ren landen, um Vlissingcn zu belagern und die Strand- batterien der Insel zu nemen; dann solle die Flotte in die Westerschelde segeln und der gemeinschaftliche Angrif auf Antwerpen beginnen. Napoleon hatte allerdings an einen solchen Angrif gar nicht gedacht, und alle seine Kräfte hauptsächlich gegen Oestreich concentrirt. Cadzand war nur von einigen hun- dert Nationalgarden besezt; auf Walchern waren außer einem kleinen holländischen Detachement nur 4400 Man teils Deutsche vom Rheinbund z. B. Jsenburger, teils Strafabteilungen. Das übrige Zeeland war so gut wie werlos; in Holland waren überhaupt etwa 6000 Man und in Flandern 6000 conscribirte, jganz ungeübte Trup- pen. Lillo, Liefkenshoek und Antwerpen waren nicht kriegsmäßig armirt — die anderen Forts: Peerle, St. Philip, St. Marie und Calloo ganz werlos.
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